Fischereiverein Grafenwöhr 1881 e.V.
Fischereiverein Grafenwöhr 1881 e.V.

Wir über uns

Der Fischereiverein Grafenwöhr wurde 1881 gegründet und ist mit seinen über 200 aktiven Mitgliedern einer der größten Vereine Grafenwöhrs.

Zweck des Vereins ist die Hege und Pflege des Fischbestandes in den Vereinsgewässern, die Gesunderhaltung der Gewässer, die Förderung des Umweltschutzes und die Ausbildung und Betreuung seiner Mitglieder - insbesondere der Jugendlichen - zur waidgerechten Ausübung der Angelfischerei.

 

 

Geschichtlicher Überblick des Fischereiverein Grafenwöhr 1881 e.V.

 

In Regensburg hatte sich am 7.3.1881 der "Kreisfischereiverein für die Oberpfalz und von Regensburg" gebildet und im damaligen Bezirk Eschenbach schickten sich weitblickende Männer an, auch für unsere engere Heimat etwas zur Hebung und Förderung der Fischzucht und der Teichwirtschaft zu tun.

Im Amtsblatt des kgl. Bezirksamtes Eschenbach lesen wir am 16.3.1881, dass "namentlich an die Eigentümer von Fischwasser und die Fischereiberechtigten die Aufmunterung ergeht, im Interesse der Hebung der Fischzucht und Fischereiinteressen recht zahlreich diesem Verein (Kreisfischereiverein in Regensburg) beitreten zu wollen".

Bereit im Jahre 1880 gingen von dem damaligen kgl. Bezirksamt eigene Initiativen aus, um im Bezirk Eschenbach eine Fischereivereinigung zu gründen. Die Herren Bürgermeister wurden unter dem 18.11.1880 aufgefordert, dem Amt umgehend diejenigen Gemeindeangehörigen namhaft zu machen, welche Fluss- oder Teichwirtschaft betreiben oder sich um das Fischereiwesen und die Hebung der Fischzucht interessieren.

Aus diesen Veröffentlichungen im Amtsblatt kann man schließen, dass es in unserer engeren Heimat um die Fischerei und die Teichwirtschaft nicht gerade gut bestellt war. Große Brände hatten die Einwohner stark mitgenommen, so in Grafenwöhr in den Jahren 1868, 1870 und 1880. Auch in den übrigen Städten und Gemeinden des Bezirksamtes scheint dies nicht anderes gewesen zu sein.

Sehr engagiert haben sich Grafenwöhrer Bürger in die Neugründung einer Fischereiorganisation im Bezirk Eschenbach eingebracht. Es waren dies vornehmlich der Bäckermeister Wolfgang Brunner und der Müllermeister Josef Speckner von der Schaumbachmühle. Zu einer ersten Zusammenkunft trafen sich im September 1881 in Eschenbach 43 Teichwirte. Zum 1. Vorsitzenden wurde der damalige Bezirksamtmann Mathias Pösl gewählt. Er war ein großer Förderer der Teichwirtschaft und engagierten Verfechter der Vereinsgründung. Die Gemeinschaft gab sich den Namen "Bezirksfischereiverein Eschenbach". Die Aufnahmegebühr betrug 50 Pfennig und der Jahresbeitrag war mit zwei Mark festgesetzt.

Im Verlauf der nächsten Monate und Jahre wurden regelmäßig Versammlungen abgehalten und Initiativen zur Hebung der Fischerei im Bezirk Eschenbach ergriffen.
Erste Erfolge waren bereits im Jahre 1883 zu vermelden. Bei der in Regensburg abgehaltenen "Kreis-Thierschau und Fischereiausstellung" wurden auch Teichwirte aus dem Bezirk Eschenbach ausgezeichnet. Bemerkenswert die Auszeichnung des Herrn A. von Grafenstein, Rittergutsbesitzer von Hammergänlas für erfolgreiche Neubesetzung der Frankenohe mit Forellen.

Die Aktivitäten des Vereins hielten auch in den Folgejahren an. Immer mehr Teichwirte stießen zur Vereinigung und in Eschenbach wurde eine eigene Fischzuchtanstalt aufgebaut, welche die Mitglieder mit Fischbrut, vornehmlich Karpfen und Schleien, versorgte.

Auch der Kreisfischereiverein Regensburg tat einiges zur Hebung der Teichwirtschaft in der Oberpfalz. Er stellte einen eigenen Wanderlehrer ein und bot dessen Dienste allen Bezirksfischereiverein an. Kreiswanderlehrer Dr. Walter war auch im Bezirk Eschenbach unterwegs und gab wertvolle Ratschläge.

Nach dem 1. Weltkrieg ließen die Aktivitäten des Vereins merklich nach. Die damaligen Vorsitzenden hatten nicht das Interesse und das Durchsetzungsvermögen wie deren Vorgänger. Um den Verein weiter am Leben zu erhalten, wurde auf Vorschlag von Dr. Walter 1935 der Grafenwöhrer Teichwirt Karl Pappenberger als "Obmann" von Amts wegen von der Kreisregierung berufen. Er sollte die Wiederbelebung des Vereins vorantreiben und die Teichwirtschaft im Bezirk heben.
Pappenberger zur Seite stand der Grafenwöhrer Metzgermeister Thomas Knörr.

Karl Pappenberger pflegte auch guten Kontakt zu den verantwortlichen Militärs der Wehrmacht im Lager Grafenwöhr. Ziel dieser Bemühungen war es, die im Truppenübungsplatz Grafenwöhr gelegenen Teiche und Weiher wieder für die Fischzucht zu erhalten. Dies gelang ihm auch nach schwierigen Verhandlungen.

Zwischenzeitlich hatte sich die Vereinigung wieder stabilisiert. Am 7.10.1936 konnte eine Mitgliederversammlung durchgeführt werden, in welcher erwartungsgemäß der Grafenwöhrer Teichwirt Karl Pappenberger als 1. Vorsitzender gewählt wurde. Der Verein führte zwischenzeitlich den Namen "Bezirksfischereivereinigung Eschenbach-Auerbach, Sitz Grafenwöhr".

Infolge des zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit kam das Vereinsleben – wie bei vielen anderen Vereinen auch – vollständig zum Erliegen. Die Teichwirte hatten andere Sorgen als sich um ihre Gewässer zu kümmern.

Zudem kam ein neuer Zeitgeist auf. Die Teichwirte wurden von den Angelfischern zahlenmäßig im Verein verdrängt. Viele Angelfischer zog es an die Gewässer. Die Angel wurde zum beliebten Freizeitgerät. So auch im Bezirksfischereinverein.
Vorsitzender Karl Pappenberger war ein großer Förderer der Angelfischer. Er stellte seine Gewässer den Petri-Jüngern zur Verfügung. Bald sah man von Tremmersdorf bis Gmünd viele Freizeitfischer an den Gewässern - und in der Hoffnung auf einen guten Fang.

Aber auch in der Führung des Vereins wurden Veränderungen vorgenommen. Der langjährige verdienstvolle Vorsitzende Karl Pappenberger gab sein Amt 1959 auf und engagierte Angelfischer übernahmen den Vorsitz im Verein. Hubert Becker, Wolfgang Brunner, Georg Machnitzki und Josef Stümpfl standen in den Folgejahren dem Verein vor. Großen Aufschwung bekamen die Grafenwöhrer Fischer 1965, als Georg Zechmayer an die Vereinsspitze gewählt wurde. Er und der neue zweite Vorsitzende Leonhard Schopf bildeten zusammen mit Heinz Grundl und Josef Pappenberger eine neue Führungsmannschaft. Es gelang neue Angelgewässer an den Verein zu binden und die Angler konnten alsbald in eigenen Vereinsgewässern ihrem Hobby nachgehen. Die neue Struktur im Verein brachte auch eine Namensänderung mit sich. Aus dem bisherigen Bezirksfischereiverein Eschenbach – Auerbach mit dem Sitz in Grafenwöhr wurde der "Fischereiverein Grafenwöhr 1881 e.V." Nach dem Ausscheiden von Zechmayer und Schopf aus der Vorstandschaft wurde 1978 Peter Thometzki an die Vereinsspitze berufen. Ihm folgte 1984 Herbert Benkhardt nach, der dieses Amt 28 Jahre inne hatte und seit 2012 Ehrenvorsitzender ist. Seither ist Wolfgang Specht der 1. Vorsitzende des Fischereivereins Grafenwöhr 1881 e.V.

In den letzten 25 Jahren hat der Verein einen enormen Aufschwung erlebt.
Viele neue Mitglieder kamen zum Verein und heute zählt dieser zu den mitgliedsstärksten Organisationen in Grafenwöhr.
Bemerkenswert ist auch, dass viele US-Soldaten beim Fischereiverein Grafenwöhr fischen. Nachdem auf Grund militärischer Vorgaben die Angelgewässer im Truppen-übungsplatz Grafenwöhr nicht mehr wie früher zur Verfügung stehen, haben sich viele US-Soldaten dem Fischereiverein Grafenwöhr angeschlossen. Es hat sich eine echte Kameradschaft zwischen den US-Fischern und den Grafenwöhrer Anglern gebildet. Deutsch-amerikanische Freundschaftsfischen werden von beiden Seiten gerne angenommen.

Die Vereinsgewässer wurden laufend erweitert. Heute bewirtschaftet der Verein rd. 30 Hektar stehende Gewässer und rd. 27 Kilometer Fliessgewässer. Wasserwart Günter Stümpfl kümmert sich seit Jahren sehr engagiert um die Gewässer- und Fischhege. Für Besatzmaßnahmen werden rd. 25.000.- Euro im Jahr aufgewendet. Aber auch der Gewässerunterhalt erfordert viel Zeit und Idealismus von den Anglern.

Ganz besonders stolz ist der Verein auf seine eigenen Vereinsgewässer. Seit einigen Jahren steht der rd. 9 Hektar große Gmünder Weiher im Eigentum den Vereins.
Mit dem angrenzenden Opelweiher sowie dem sog. Egelloch und den großen und kleinen Spindelweiher hat der Verein weiteres Eigentum. Was noch fehlt, ist ein eigenes Fliessgewässer. Hier ist man allerdings zuversichtlich, dass dies auch noch erworben werden kann.

Mit den Verpächtern der Fischereigewässer besteht ein sehr gutes Einvernehmen.
Die Pachtverträge werden laufend verlängert und einige Gewässer sind seit über vierzig Jahren in der Bewirtschaftung des Vereins.

Aber auch der Fischerjugend im Verein wird eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Rd. 40 Jungfischer werden vom Verein zu waidgerechte Anglern ausgebildet. Jugendleiter Rainer Rahn betreut mit viel Idealismus den Fischernachwuchs. Jährlich wird ein großes Jugendzeltlager abgehalten und beim diesjährigen Oberpfalzfischen hat die Fischerjugend von Grafenwöhr sehr gut abgeschnitten.

Aber auch die Geselligkeit und das öffentliche Leben wird vom Verein gepflegt. Alljährlich findet seit 1962 in Grafenwöhr das Königsfischen mit Fischerfest statt.
Erster Fischerkönig war der damalige Oberlehrer und Heimatforscher Dominikus Kneidl. Viele namhafte Persönlichkeiten haben seither die Königswürde erangelt.
Viel Geschick, Können, Einfühlungsvermögen aber auch Glück gehört dazu, Fischerkönig im Verein zu werden. Das Fischerfest am Kastenhaus zieht alljährlich viele Besucher an. Es hat sich im Verlauf der Jahre zu einem Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt Grafenwöhr erwiesen.

Der Verein blickt mit viel Zuversicht in die Zukunft. Natur, Kreatur und Menschen sind es wert, dass sich viele dafür engagieren. Im Fischereiverein Grafenwöhr hat man diese Zeichen der Zeit erkannt und tut alles, um die Natur umweltfreundlich zu erhalten und dem Leben im und am Wasser eine Zukunft zu geben.

Der Fischereiverein Grafenwöhr 1881 e.V. hat zum 125-jährigen Vereinsjubiläum eine PowerPoint-Präsentation erstellt. Die CD-ROM, die diese Präsentation und noch viele Bilder aus der Vereinsgeschichte enthält, kann beim 1. Vorsitzenden Wolfgang Specht (Adresse siehe oben) oder per E-Mail (kontakt@fischereiverein-grafenwoehr.de) angefordert werden. Der Preis beträgt 5,00 € zzgl. Porto.

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